MonitAnt

MonitAnt

Entwicklung einer europäischen Monitoringstrategie für hügelbauende Waldameisen und die in den Nisthügeln lebenden Myrmekophilen

MonitAnt ist ein Projekt, das sich auf den Schutz von Hügelbauenden Waldameisen (HWA) konzentriert, die Schlüsselarten in Waldökosystemen sind. Das Projekt zielt darauf ab, Überwachungsstrategien zu entwickeln, die genetische Vielfalt zu bewerten und Empfehlungen für den Schutz in ganz Europa zu geben, wobei sowohl Interessengruppen als auch die Öffentlichkeit einbezogen werden.

Um eine umfassende Bewertung der HWA-Populationen in europäischen Wäldern und auf Wiesen zu ermöglichen, entwickeln wir eine standardisierte Monitoringstrategie. Bürgerwissenschaftliche Projekte liefern wertvolle Daten über Neststandorte, und unser Ziel ist es, ein einheitliches Protokoll zur Erfassung von Nestdichte, Lebensraumtyp und assoziierten Arten zu erstellen. Darüber hinaus erforschen wir automatisierte Überwachungsansätze mit Hilfe von Drohnen und Wärmebildkameras, die insbesondere für Entscheidungsträger und Naturschutzbehörden von Nutzen sein könnten.

Es wird getestet, ob die Erfassung von Nestern entlang von Waldrändern und -wegen ausreicht, um die meisten HWA-Kolonien in verschiedenen Waldtypen und Höhenlagen zu erfassen. Bürgerwissenschaftler werden über Plattformen wie iNaturalist Daten beisteuern, die durch Feldstudien und Wärmebildaufnahmen ergänzt werden.

Darüber hinaus werden wir Fernerkundungsmethoden, einschließlich Satellitendaten und mit LiDAR ausgestatteten Drohnen, erforschen, um die Nesterkennung und die Kartierung von Lebensräumen zu verbessern. Die gesammelten Ameisen-Proben werden weitere Analysen in anderen Projekten unterstützen.

Die Nisthügel der HWA schaffen Mikrohabitate, die vielfältige Myrmecophilen-Gemeinschaften unterstützen, was sie zu wichtigen Schirmarten macht. In diesem Arbeitspaket werden ihre ökologische Rolle und ihre Interaktionen über Umweltgradienten hinweg untersucht.

HWAs sind eine Nahrungsquelle für Vögel und Säugetiere. Wir werden die Interaktionen zwischen den Nestern mit Hilfe von Kamerafallen, Verbreitungsmodellen und Kotproben überwachen, um ihre Rolle bei der Erhaltung von Wirbeltieren zu bewerten.

Untersuchung der Reproduktions- und Überlebensschwellen von HWA-Arten. Die Studie schätzt die Mindestgröße des Lebensraums anhand von Bürgerdaten und Satellitendaten und untersucht, wie sich verschiedene Waldbewirtschaftungsmethoden, insbesondere Kahlschlag, auf die Populationen auswirken. Darüber hinaus werden Schwellenwerte entlang klimatischer und Höhengradienten untersucht. Ziel ist es, Empfehlungen für die Waldbewirtschaftung zu entwickeln, die den langfristigen Erhalt der HWA-Arten und ihrer Ökosystemleistungen gewährleisten.

Der Fokus liegt auf dem Verständnis der genetischen Vielfalt von HWA-Arten, insbesondere im Zusammenhang mit der Fragmentierung von Lebensräumen. Fragmentierte Lebensräume können zu kleineren, stärker isolierten Populationen führen, was das Risiko von Inzucht, Verlust der genetischen Vielfalt und Hybridisierung erhöht. Ziel der Forschungsarbeiten ist es, die genetische Variation, das Vorkommen diploider Männchen und die Hybridisierungshäufigkeit von HWA-Arten entlang klimatischer und forstwirtschaftlicher Fragmentierungsgradienten zu bewerten. Auf diese Weise kann vorhergesagt werden, wie sich diese Arten unter veränderten Umweltbedingungen und Waldbewirtschaftungsszenarien entwickeln werden.

WP6 konzentriert sich auf die Zusammenfassung der MonitAnt-Ergebnisse mit den Interessengruppen und die Bewertung der Effizienz und Kostenwirksamkeit der neuen Monitoring-Strategie. Es wird Daten zur myrmekophilen Vielfalt, zu Fitnessparametern, zum Vorkommen von Krankheitserregern und zur genetischen Vielfalt über Umweltgradienten hinweg analysieren. Daraus ergeben sich Empfehlungen für den Schutz der HWA und der damit verbundenen Arten, insbesondere in bewirtschafteten Wäldern.

WP7 legt den Schwerpunkt auf die Einbeziehung von Interessengruppen und die Verbreitung der Ergebnisse. In Zusammenarbeit mit Bürgerwissenschaftlern, Förstern und Naturschutzorganisationen werden Monitoring-Empfehlungen und Richtlinien für die Waldbewirtschaftung erarbeitet. Die Öffentlichkeit wird durch Informationsmaterial sensibilisiert, und ein länderübergreifender Ansatz wird die Erhaltungsstrategien in ganz Europa optimieren, wobei die IUCN für aktualisierte Bedrohungsbewertungen herangezogen wird.

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